Aostatal

Aosta-Tal - Attraktionen, was gibt es zu sehen und zu tun? Reiseführer

Manchmal sind die Regionen mit der kleinsten Fläche eines Landes die interessantesten. So ist es auch mit dem Aostatal, das sich über eine Fläche von etwas mehr als 3260 km² erstreckt und eine Reihe von außergewöhnlichen Attraktionen bietet. Und obwohl dieser Ort vor allem bei den Liebhabern des Hochgebirgstourismus bekannt ist, wird er jeden Sommer von Tausenden von Reisenden besucht, die nicht zum professionellen Klettern, sondern zum Vergnügen hierher kommen. Wie sieht das Aosta-Tal aus und was gibt es in dieser außergewöhnlichen Alpenregion zu sehen?

Die Geschichte des Tals reicht bis in die Antike zurück, als es eine römische Siedlung war. Interessanterweise gibt es in der Region mehrere gut erhaltene Denkmäler aus der Antike, was für historisch interessierte Touristen ein zusätzliches Vergnügen ist. Das Aosta-Tal ist jedoch vor allem für etwas anderes bekannt als die meisten italienischen Regionen. Seine Visitenkarte sind vor allem die einzigartigen alpinen Landschaften, die im Sommer voller Grün sind und im Winter in weißen Pulverschnee getaucht sind.

Es ist ein wahres Paradies für wintersportbegeisterte Touristen, aber auch für Reisende, die sich nach dem Kontakt mit der ungezähmten Schönheit der Hochgebirgsnatur sehnen. Hier kann man die weltberühmten Viertausender wie das Matterhorn oder den Mont Blanc bewundern. Man muss kein Bergsteiger sein, um die Schönheit dieser monumentalen Gebirgszüge und die Anmut der sommerlichen Natur inmitten dieser rauen Bedingungen zu schätzen.

Attraktionen: Was ist sehenswert?

Diese italienische Region hat viele Attraktionen zu bieten, die mehr als nur fabelhafte Panoramen umfassen. Sie bietet auch eine Vielzahl interessanter Architektur, eine umfangreiche touristische Infrastruktur und Naturparks, die Besucher aus aller Welt begeistern werden.

Gran-Paradiso-Nationalpark

Der älteste Nationalpark Italiens liegt direkt im Aostatal und hat seinen Namen von dem 4061 m hohen, vierzackigen Gipfel. Das Symbol des Parks ist der wilde Alpensteinbock, dessen Population hier sehr groß ist. Das ist ermutigend, vor allem wenn man bedenkt, dass diese Art zu Beginn des 19. Jahrhunderts hier extrem selten war, was auf die intensiven Aktivitäten der Jäger zurückzuführen ist. Heute ist der Park Gran Paradiso ein Zufluchtsort für zahlreiche Tiere, darunter auch seltene Raubvogelarten wie der Steinadler. Der Park zeigt auch das ganze Farbspektrum der alpinen Natur, von Nadelwäldern über blühende Wiesen bis hin zur Majestät der Gletscher.

Gran Paradiso
Nationalpark Gran Paradiso (Foto von Fabio Fistarol unsplash.com)

Der Park wurde 1922 gegründet und umfasst heute mehr als 700 km² Gelände von unschätzbarer natürlicher Schönheit. Es gibt eine Reihe von Wanderwegen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, so dass sowohl fortgeschrittene Bergsteiger und Anfänger als auch Familien mit Kindern und Menschen, die leichte und nicht allzu anstrengende Wanderungen unternehmen möchten, im Park die passende Unterhaltung finden. Der Park verfügt auch über einen alpinen botanischen Garten, ein Kupfer-Ökomuseum und viele andere Attraktionen.

Der Nationalpark Gran Paradiso ist nicht eingezäunt, und die fünf Täler des Parks sind für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich, ohne Zeitbegrenzung oder Eintrittskarte. Es ist sehr wichtig, während des Aufenthalts in Gran Paradiso die internen Regeln des Parks zu respektieren, einschließlich des Verbots, sich wilden Tieren zu nähern oder sie zu füttern.

Castel Savoia

Eines der bekanntesten Denkmäler der lokalen Architektur ist das Schloss Savoia, das Ende des 19. Jahrhunderts auf Wunsch der Königin Margarete von Savoyen errichtet wurde. Das Gebäude wird zwar als Schloss bezeichnet, ist aber eher ein märchenhaftes Anwesen. Es wurde in einem eklektischen Stil erbaut und es wurden lokale Felsen für den Bau verwendet. Dadurch wirkt es eher nüchtern und vielleicht sogar ein wenig düster. Fünf neugotische Türme von unterschiedlicher Größe tragen zur geheimnisvollen Atmosphäre des Schlosses bei. Der höchste, zentrale Turm beherbergt eine überdachte Terrasse, von der aus man die Umgebung überblicken kann.

Die Innenräume des Gebäudes sind mit Wandmalereien und Wandteppichen geschmückt, und auch die Decken des Anwesens sind reich verziert. Um das Schloss herum befinden sich Parkanlagen und ein Kiefernwald. Die Lage auf einer Anhöhe bietet eine gute Aussicht, unter anderem auf den Lyskammgletscher und das Monte-Rosa-Massiv.

Die Einrichtung ist für die Öffentlichkeit von Dienstag bis Sonntag von 10.00-13.00 Uhr und 14.00-17.00 Uhr geöffnet.

Der Eintritt kostet 5 € für Erwachsene, der Preis für eine ermäßigte Karte beträgt 3,5 €.

Das Schloss von Verres

Liebhaber von Festungen mit militärischer Bedeutung sollten unbedingt die Militärfestung aus dem 14. Jahrhundert besuchen, die als eines der herausragendsten Beispiele mittelalterlicher Architektur in der Region gilt. Das Gebäude ist ein kompaktes, einfaches Bauwerk, das auf einem Felsvorsprung errichtet wurde, von dem aus es die Stadt Verres beherrscht, nach der es benannt wurde. Das Bauwerk wurde auf einem würfelförmigen Grundriss mit einer Seitenlänge von 30 Metern und einer Umfassungsmauer errichtet. Die Mauern der Festung sind teilweise bis zu 2,5 m dick. Die für italienische Bauwerke typischen Verzierungen sind nicht vorhanden. Dies verleiht der Festung einen noch monumentaleren Charakter, der an Fantasy-Romane erinnert.

Das Schloss kann von Dienstag bis Sonntag besichtigt werden, die Öffnungszeiten sind 10.00-13.00 Uhr und 14.00-17.00 Uhr.

Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet 3 €, der Preis für eine ermäßigte Eintrittskarte beträgt 2 €.

Forte di Bard

Eine weitere mächtige Festung befindet sich in der Nähe des Flusses Dora Baltea, die auf einem Hügel oberhalb der Stadt Bard errichtet wurde, von der sie ihren Namen hat. Im 6. Jahrhundert befand sich hier eine Festung, und später wurde der Standort von den Savoyern ausgewählt, auf deren Initiative hin die heutige Festung errichtet wurde. Im Jahr 2006 wurde die Anlage als Museum der Alpen mit einem speziellen Bereich für die jüngsten Besucher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Neben Exponaten, die mit den Aktivitäten des Museums in Zusammenhang stehen, gibt es auch eine Kunstgalerie. In den Sommermonaten finden im Innenhof von Forte di Bard Musikveranstaltungen und Theateraufführungen statt.

Die Einrichtung ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Der Eintrittspreis beträgt 10 € für Erwachsene und 8 € für Personen zwischen 6 und 18 Jahren sowie für Besucher über 65 Jahre.

Römisches Theater

Eines der ältesten Denkmäler der Region ist das römische Theater, die antiken Ruinen eines Gebäudes, das nur wenige Jahrzehnte nach der Gründung der Stadt errichtet wurde. Das Theater stammt aus der Zeit der untergehenden Herrschaft des Kaisers Augustus. In der Nähe gab es auch ein Amphitheater, das während der Herrschaft von Kaiser Claudius erbaut wurde.

Das römische Theater in Aosta wurde 2009 restauriert und zwei Jahre später mit Musik- und Theateraufführungen eröffnet. Es wird geschätzt, dass das Theater in seiner Blütezeit bis zu 4.000 Zuschauer fassen konnte. Die bis heute erhaltenen Reste des Gebäudes sind vor allem die gut erhaltene, 22 Meter hohe Südfassade. Forscher vermuten, dass das Gebäude ähnlich wie das Pompejus-Theater in Rom gebaut war. Rom. Das Gebäude war mit vier Arkadenreihen geschmückt, und die Bühne (von der heute nur noch die Grundmauern erhalten sind) war mit Statuen und korinthischen Säulen geschmückt.

Das Römische Theater in Aosta ist an 7 Tagen in der Woche für die Öffentlichkeit zugänglich, wobei die Öffnungszeiten im Laufe des Jahres variieren. Von März bis September ist ein Besuch zwischen 9 und 19 Uhr möglich.

Der Eintritt für einen Erwachsenen beträgt 7 €, Minderjährige zwischen 6 und 18 Jahren zahlen 2 € pro Karte und Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.

Höhenwege: Alta Via 1 und Alta Via 2

Diejenigen, die über eine bessere Kondition verfügen und gerne wandern oder klettern, sollten auf jeden Fall die beliebtesten Wanderwege des Aostatals besuchen, nämlich den Höhenweg 1 und 2. Der erstgenannte Weg führt an den Fuß der mächtigsten Bergmassive Europas, wie dem Matterhorn, dem Mont Blanc und dem Monte Rosa. Entlang des Weges kann man herrliche Landschaften bewundern, die nicht nur reich an Naturschönheiten sind, sondern auch an architektonischen Besonderheiten - der Wanderer trifft auf pittoreske Beispiele regionaler Bauten, die den Panoramen einen wahren Postkartencharakter verleihen. Der Höhenweg 2 hingegen führt weitgehend durch den Nationalpark Gran Paradiso und den Regionalpark Mont Avic.

Der Vorteil der Routen Alta Via 1 und 2 ist, dass sie sehr gut ausgeschildert sind und sich für Wanderer aller Schwierigkeitsgrade eignen. Kräftige Wanderer, die bereits Erfahrung im Bergsteigen haben, könnten versucht sein, die gesamte Strecke zu bewältigen. Anfänger hingegen können ausgewählte Abschnitte des Höhenwegs 1 und 2 in Angriff nehmen. Die Wege zeichnen sich durch eine sehr gute touristische Infrastruktur aus - es gibt Herbergen und Hotels entlang des Weges sowie Plätze zum Zelten und Biwakieren. Die durchschnittliche Höhe der Wege liegt bei etwa 2000 m über dem Meeresspiegel, an einigen Stellen steigen sie jedoch bis zu 1000 m an.

Prarayersee

Wer mit dem eigenen oder gemieteten Auto durch das Aostatal fährt, sollte unbedingt die Gegend um den Stausee besuchen, dessen Besonderheit sein türkisfarbenes Wasser ist. Der See entstand, als Mitte des 20. Jahrhunderts ein Staudamm errichtet wurde. Von hier aus zweigen viele attraktive Wanderwege ab, die eine Fülle von schönen Aussichten bieten. In der Gegend gibt es auch eine Hütte, in der Sie sich während Ihrer Wanderung stärken können.

Der Schwierigkeitsgrad der Wanderungen ist gering und die Wege sind gut präpariert, so dass das Gebiet auch für Familien mit Kindern geeignet ist. Der Ort vereint wie durch eine Linse die besten Eigenschaften der alpinen Landschaft: majestätische Berggipfel, kristallklare Gewässer, grüne Nadelwälder und eine wunderbare, erfrischende Luft.

Wie erreicht man das Aosta-Tal?

Die schnellste und auch billigste Art, in die Region zu kommen, ist mit dem Flugzeug. Billigfluggesellschaften wie Ryanair und Wizzair bieten preiswerte Verbindungen zwischen vielen polnischen Städten und dem Flughafen Mailand-Bergamo an. Man kann diesen Teil Italiens von Städten wie Warschau, Breslau, Danzig, Posen, Krakau und Kattowitz aus erreichen. Die Ticketpreise beginnen bei knapp 5 € pro Strecke.

Wie man von Flughäfen Bergamo ins Aosta-Tal? Die beste Wahl ist die Anreise mit dem Zug. Die Strecke von Bergamo nach Aosta ist 183 km lang und wird mit dem Zug in knapp 4,5 Stunden zurückgelegt. Die Fahrkarten kosten ab 18,5 € und es gibt mehr als ein Dutzend Züge pro Tag auf dieser Strecke. Nachteil: Es handelt sich nicht um eine Direktverbindung, sondern um zwei Umsteigeverbindungen in Mailand und Chivasso.

Wetter im Aostatal

Da die verschiedenen Attraktionen des Tals auf unterschiedlichen Höhenlagen liegen, können Wetter und Temperatur stark variieren. Aosta selbst liegt auf 580 Metern über dem Meeresspiegel und zeichnet sich durch warme Sommer und kühle Winter aus. Die höchsten Tagestemperaturen werden in den Monaten Juni, Juli und August gemessen. Die Tagestemperaturen übersteigen dann 20 Grad Celsius. Die Nächte hingegen sind kühl und das Thermometer kann in den Nächten weniger als 10 Grad Celsius anzeigen - das sollte man bei der Planung eines Tagesausflugs bedenken.

Aosta
Aosta (Foto: Mathias P.R. Reding unsplash.com)

Die kältesten Monate in Aosta sind Dezember, Januar und Februar, wenn die Tagestemperatur nur 3 bis 4 Grad beträgt und nachts weit unter den Nullpunkt fällt. Die monatlichen Niederschläge in der Region sind ziemlich gleichmäßig, interessanterweise ist ihr Durchschnitt in den Sommermonaten minimal höher, wenn sie 100 mm überschreiten. Der sonnigste Monat ist der Juli, der bis zu 275 Sonnenstunden bietet.

Die Küche im Aosta-Tal

Eines der beliebtesten Gerichte der Region, das in der ganzen Welt bekannt ist, ist das Fondue, das aus Fontina-Käse, Mehl, Milch und Eiern hergestellt wird. Die aromatische Käsesauce, die aus diesen Zutaten entsteht, bildet die Grundlage, in die die Brotstücke getaucht werden.

Ein weiteres typisches Gericht der Region ist die Polenta Concia, die mit verschiedenen Käsesorten, darunter Parmigiano Reggiano und Fontina, serviert wird. Die traditionelle Polenta wird mit Maismehl zubereitet - das Gericht gilt als Brotersatz.

Risotto und Gnocchi sind ebenfalls beliebte Gerichte im Aostatal. Viele Mittagsgerichte werden hier zusammen mit regionalen Käsesorten serviert, die für ihr intensives Aroma bekannt sind.

Unterkunft und Hotels

Diese Region Italiens verfügt über ein solides Unterkunftsangebot, das sich größtenteils aus Privatwohnungen, Hotels und Pensionen zusammensetzt. Die meisten Unterkünfte in der Region entsprechen dem Drei-Sterne-Standard, aber natürlich gibt es auch Luxusunterkünfte, die selbst für sehr anspruchsvolle Touristen geeignet sind.

Die Preise während der Ferienzeit beginnen bei etwa 50 € pro Nacht für zwei Personen in einem Zimmer mit eigenem Bad. Bei der Suche nach einem Zimmer kann man sowohl moderne Wohnungen zu diesem Preis finden als auch Unterkünfte, die ihre besten Zeiten hinter sich haben. Es ist ratsam, die Unterkunft rechtzeitig zu buchen - fünf Monate vor dem geplanten Anreisedatum sind laut dem beliebten Buchungsportal bereits 72% Plätze belegt. Wenn Sie also eine günstige Unterkunft mit wirklich gutem Standard finden wollen, sollten Sie sich nicht auf spontane Entscheidungen im Aostatal verlassen.

Wenn Sie in einem Vier-Sterne-Hotel übernachten möchten, müssen Sie mit höheren Kosten rechnen. Eine Nacht für zwei Personen in einem Zimmer dieses Standards kostet ab 105 €. Der Preis entspricht nicht immer der Qualität der Unterkunft - manchmal ist es kostengünstiger, eine Privatwohnung zu mieten, die nicht nur ein Zimmer mit Bad, sondern auch eine Kochnische bietet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Aostatal sowohl für wohlhabende Touristen als auch für preisbewusste Reisende ein gutes Ziel ist. Mit ein wenig Geduld kann jeder eine interessante Unterkunft zu einem akzeptablen Preis finden, mit dem zusätzlichen Bonus, dass die Reisekosten von Polen aus wirklich niedrig sind und selbst den Geldbeutel eines Studenten nicht zu sehr belasten.

Ich besuche Italien jedes Jahr, manchmal sogar mehrere Male. Ich habe sogar fast ein Jahr lang in diesem schönen Land gelebt. In meinem Blog veröffentliche ich regelmäßig Artikel über Italien.

Einen Kommentar schreiben